Michael Gompf

In zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen hat sich Michael Gompf auf verschiede Weise immer mit der Frage nach der Identität und der Identität von Orten beschäftigt. In der Ausstellung "Transmissionsmuster" in der Galerie Peripherie im Sudhaus Tübingen beschäftigt sich Michael Gompf in kleinen Videos und in Videostills, die sich auf eine performative Aktion in der Gesamtanlage des Sudhaus beziehen, mit der Übertragung der Anmutung des Ortes auf die Strukturen der Nutzer.

Die performative Aktion lief bewusst ohne Publikum ab. Die Videoaufnahme ist immer Teil der Aktion und die zu ausgedehnten All-over-Strukturen arrangierten Videostills werden dann ebenso zu einer originären Präsentationsform, wie die Videos oder einzelne Stills.

Muster verweisen immer auf eine ihrer Entstehung zugrunde liegende logische Struktur. Muster sind untrügliche Indikatoren von Sinn. Sie offenbaren jedoch nicht aus sich heraus die Sinn gebende Struktur, ja es ist nicht einmal auszumachen, ob die Sinnvermutung nur eine Projektion oder Übertragung des Beobachters der Muster ist. Erst wenn der wahre Kern frei gelegt wäre, würde sich mit Notwendigkeit das Muster wieder rekonstruieren.

Sich von komplexen Wechselwirkungen wie die Nutzung eines soziokulturellen Zentrums durch unterschiedlichste Menschen aller Altersstufen ein Bild zu machen ist nahezu ausgeschlossen. Es bleibt notwendigerweise unscharf. Der Umweg über die Mustererzeugung verspricht hier im Horizont der Sinnvermutung unerwarteten Gewinn an Schärfe.  Die Arbeit   "Transmissionsmuster" von Michael Gompf möchte die Besucher an dem Wechselspiel von Mustererkennung, Sinnkonstruktion und Schärfengewinn beteiligen.

 

 

„Transmissionsmuster“
galerie peripherie tübingen
12.05.2011 – 26.06.2011

 


Zurück zur Übersicht