Martin Schmid

„Wasser wird sich ballen …“ (J. W. v. Goethe)

Martin Schmid, 1927 in Tübingen geboren und aufgewachsen, war in den frühen Nachkriegsjahren mit seiner künstlerischen Arbeit, neben Hap Grießhaber, ein wesentlicher Vertreter der Neuen Figuration. Seine Einflüsse bei der Entstehung dieser Stilrichtung waren prägend und die Eigenständigkeit seiner künstlerischen Position setzte, auch im Vergleich zu anderen prominenten Vertretern dieser Stilrichtung (z. B. Horst Antes), nachhaltige Akzente.
Seine Lehrtätigkeit als Universitätszeichenlehrer der Eberhard-Karls Universität Tübingen (von 1970-92), im Zeicheninstitut der Universität, beeinflusste Studenten und viele Künstler der Region und darüber hinaus. 

Im Kontext der Neuen Figuration und von der informellen Zeichnung her kommend, entwickelte Martin Schmid in den frühen fünfziger Jahren, das Konzept für ein System der „Individuellen Mythologien“. Seine hierfür entstandene, fließende, sich selbst schälende, transformierende Form- und Farbgebung versucht malerisch und in einkreisender Weiße, das Subjekt als Objekt und das Objekt als Subjekt auf der Fläche des Bildes sichtbar werden zu lassen. Die zum Einsatz kommenden Form-, Farb- und Figursysteme differenziert Martin Schmid in seiner Malerei über die Jahrzehnte immer weiter aus.

„Seit 1950 versuche ich, den Gegenstand als Verkörperung von Subjektivität für die Malerei neu zu begründen und so das Subjekt neu in den Dingen zu verankern. …..“ (Zitat Martin Schmid, Anzeige der Galerie Springer im Berliner Kunstblatt, 1977). Diesen Versuch begreift Martin Schmid in aller Konsequenz, als ständige Herausforderung, Schicht für Schicht, Strich für Strich, sozusagen als Credo seines zeichnerischen und malerischen Schaffens der letzten Jahre. Hierbei entstand bis heute, eine in ihrer malerischen Handschrift unverwechselbare, vielfältige und in ihrer Figuration einzigartig zelebrierte Malerei, - eine Vielzahl von Bildern, die sich inhaltlich den unterschiedlichen Darstellungen eines filigranen Kosmos individuell figurierter Mythologien widmet.

In den Jahren 2013/14 schuf Martin Schmid neue Serien dieser Bilder, in leicht veränderter Farbigkeit und ähnlichem Format. Die Präsentation dieses vitalen Alterswerks steht im Zentrum der Konzeption der Ausstellung mit dem Titel „Wasser wird sich ballen …“, von Martin Schmid in der Galerie pheripherie im Sudhaus.







Abb.: "Gebirge", 2013, Öl auf Leinwand, 120 x 70 cm

 

 

 

"Wasser wird sich ballen ... "
galerie peripherie tübingen
14.03.- 25.04.2014

 




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